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Unter Glasmalerei versteht man heute in erster Linie die Herstellung farbiger Fenster mit bildlichen Darstellungen. Im Hochmittelalter wurden die Klosterfenster der Zisterzienserabteien auch in Grisaille-Technik (grau und weiß) ausgeführt. Die Wirkung entsteht durch das durchscheinende Licht. Die Glasmalerei hat einen besonderen Stellenwert in der Malerei, denn keine andere Malart kann eine so hohe Farbleuchtkraft und so große Helligkeitsunterschiede zeigen wie ein durchsichtiges Glasbild. Kontrastumfang und Farbbrillanz sind noch stärker als beim Diapositiv im Vergleich zum Papierfoto. Die Farbenpracht erzeugt eine mystische bis feierliche Stimmung und wird deshalb überwiegend im sakralen Bereich verwendet. Als Teil großer Gesamtwerke steht die Glasmalerei im Dienste der Architektur.

Der Ursprung der Glasmalerei liegt wahrscheinlich im sassanidischen Persien. Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. setzten die Römer in ihren Thermen Glasscheiben und Glasmosaiken ein, um Helligkeit zu spenden und die Wärme in den Räumen zu erhalten.  Die Glasmalerei findet sich jedoch vorwiegend im sakralen Bereich. Fünf verglaste Fenster in der Hagia Sophia im damaligen Konstantinopel sind aus dem 6. Jahrhundert erhalten, ebenso Fenster der Basilika St. Vicentius in Paris und eine Rundscheibe mit einem segnenden Christus aus der Kirche in San Vitale in Ravenna. Im 7. Jahrhundert wurden in Europa viele Kirchen errichtet und mit Glasgemälden versehen. Bei Jericho fand man Reste von Glasmalerei aus dem 8. Jahrhundert mit ornamentalen Motiven.